Stresemann & Black Lounge Suit
Der Stresemann steht im selben Verhältnis zum Cutaway wie der Smoking zum Frack. Beide sind informellere Varianten ihres jeweiligen Pendants.
Während der Cutaway in der politischen Öffentlichkeit früherer Zeiten zum Protokoll gehörte, waren die umgangssprachlich „Schwalbenschwänze“ genannten Schöße aufgrund ihrer Länge für den Büroalltag ungeeignet. Es soll nun Gustav Stresemann gewesen sein, der gleichnamiges Kleidungsstück erfunden hat. Er war 1923 Reichskanzler und anschließend bis zu seinem Tod Reichsminister des Auswärtigen der Weimarer Republik und ersetzte die lange Jacke des Cutaway einfach mit einer gekürzten Version und fallenden Revers. Diesen Anzug trug er auch in London am 1. Dezember 1925 zur Unterzeichnung der Verträge von Locarno und machte ihn damit nicht nur in Deutschland, sondern auch international populär. Der in Großbritannien Black Lounge Suit genannte Anzug wurde auch regelmäßig von einem anderen berühmten Staatsmann getragen: Winston Churchill ist damit sogar auf seinem berühmten Victory-Bild zu sehen. Selbst in neuerer Zeit hat der Stresemann immer wieder Aufsehen erregt: als Ronald Reagans bei seiner ersten Amtseinführung 1981 überraschend einen Stresemann trug, führte dies zu allerlei Kontroversen im Regierungsviertel.
Was die möglichen Kombinationen betrifft, gleicht der Stresemann dem Cutaway: er wird mit gängiger Krawatte getragen, das Anzughemd mit Umschlagmanschetten und weißem Kragen kann auch farbig oder gestreift sein, die Oxford Schuhe schwarz, dazu passend Einstecktuch und Boutonnière.
Während der Zylinder bei Frack und Cutaway Teil des Dresscodes ist, trägt man zum Stresemann einen eleganten Homburg oder eine Melone – sofern man denn Hut tragen möchte.
Der Stresemann als Alternative zum Cutaway
Heute wie damals kann der Stresemann alternativ zum Cutaway getragen werden. Und das hat seine Vorteile: während das Sakko das mit Abstand aufwändigste Kleidungsstück der Herrengarderobe darstellt und man einen klassischen Morning Coat nicht im Alltag tragen kann, sind Hosen doch bedeutend einfacher herzustellen. Wendet man den Trick von Gustav Stresemann einfach umgekehrt an – ersetzt man also die Hose eines eleganten dreiteiligen Anzugs durch eine „Stresemann-Hose“ – erhält man umgehend ein formelles Kleidungsstück, das zu allen Anlässen tagsüber getragen werden kann!
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