Reiser Hemden. Ein Stück München.
1953
Hans Reiser gründete zusammen mit Herrn Bogensberger bereits 1948 ein Maßhemden Geschäft im Herzen Schwabings. Die beiden Geschäftspartner trennten sich 1953, Hans Reiser übernahm das Geschäft in der Leopoldstraße 19, Ecke Franz-Joseph-Straße, und legte somit den Grundstein für den noch heute bekannten Namen „Hemden Reiser“.
Hemden Reiser wurde schnell bekannt und erreichte Münchner „Kultstatus“. So erzählt ein Stammkunde, wie er sich damals als junger Student mit seinem Vater und dessen Freunden und Geschäftspartnern im Café Luitpold traf und stolz von seiner ersten Anprobe berichten konnte – natürlich trugen sämtliche Herren ebenfalls Maßhemden von Reiser. Und nun kommen selbst seine Söhne zu uns, um sich Ihre Maßhemden schneidern zu lassen. Das ist kein Einzelfall: wir kleiden eine ganze Reihe unserer Kunden in der dritten Generation ein.
Diese Treue und Wertschätzung an unserem Produkt sowie an der Firma Reiser ist ein fester Teil unserer DNA. Man kann sie sogar an den persönlichen Hemdschnitten ablesen: da diese zum Teil ein Leben lang an die Maßschwankungen unserer Kunden angepasst werden, erinnern sie entfernt an Baumringe – das Papier ist vergilbt, es wurden immer wieder Stückchen hinzugefügt oder entfernt.
1979
Hans Reiser privatisierte zwischen „Isar und Adria“ und Joseph Fent übernahm mit seiner Frau Helene Fent das Geschäft. Gemeinsam führten sie die Erfolgsgeschichte des Hemdenschneiders weiter.
1984
Nach einem tragischen Autounfall von Herrn Fent führte seine Frau Helene Fent das Hemdengeschäft alleine bis ins Jahr 2004 weiter: sie war Schnittdirektrice und Geschäftsführerin mit einem Team von 25 Mitarbeitern.
Aber der Markt für Maßhemden änderte sich mit der Zeit. Die manuelle Produktion, wie sie bei Reiser Bespoke Maßhemden heute noch üblich ist, kostenintensiv und nach allerhöchsten Qualitätsstandards, geriet unter Druck durch industrialisierte Produktionsmethoden: Made to Measure oder auf deutsch Maßkonfektion. Diese standardisierten Produkte boten und bieten zwar nicht annähernd die Freiheiten von Bespoke Maßhemden – sind dafür aber auch deutlich günstiger. Die Hemdenproduktion bei Reiser in der Franz-Joseph-Straße ging stark zurück.
2004
Martin Weigand übernahm das Unternehmen von Frau Fent und wagte den Umzug an den heutigen Standort in der Liebigstraße im Münchner Lehel. Dort vereinte er die handwerkliche Herstellung von Bespoke Maßhemden mit der hochwertigen Maßkonfektion von Anzügen unter dem heutigen Namen: Reiser Manufaktur. Daniela Kopp koordinierte von Anfang an Umzug und Neuaufbau, lernte die Reiser Maßkunden über die Jahre kennen und schätzen.
Den größten Schatz nahmen Martin Weigand und Daniela Kopp natürlich mit ins Lehel: alle Zuschneiderinnen, Nährinnen und Frau Fent mit ihrem gesammelten Know-how. Selbstverständlich inklusive aller persönlicher Hemdenschnitte unserer Kunden sowie unserem legendären Stoffarchiv, das es uns ermöglicht, auch Jahrzehnte alte Maßhemden noch mit neuen Krägen oder Maschetten zu versehen.
2022
Martin Weigand zieht sich aus dem operativen Geschäft zurück und übergibt Daniela Kopp die Geschäftsführung. Irina Filichkina ist weiterhin unsere Schnittdirektrice für die Bespoke Hemdenschnitte und Detlev Georg Diehm Maßschneider für Bespoke Maßanzüge.
Nach wie vor befindet sich unsere Werkstatt direkt unter unserem Ladengeschäft in München. Das ist heute keine Selbstverständlichkeit mehr, sondern schon fast einzigartig. Dadurch halten wir die Wege kurz und sichern Münchner Arbeitsplätze. Wir sind stolz darauf, einer der letzten handwerklichen Betriebe für Maßhemden Münchens zu sein, und freuen uns auf die kommenden Jahrzehnte!